Ich bin erst am Freitag nach Jerez geflogen, da momentan in unserem Motorradgeschäft in Idar-Oberstein Hochbetrieb herrscht. Wir haben nach den vielen Medienberichten über die Wirtschaftskrise keine übertrieben hohen Erwartungen für diese Saison gehabt. Aber wir haben in den ersten vier Monaten bereits fast 90 Gebraucht- und Neufahrzeuge verkauft.
Zum Motegi-GP bin ich nicht geflogen. Denn am vorletzten Wochenende hatten wir erstens den IDM-Auftakt mit dem Junior-Team auf dem Eurospeedway Lausitz, dazu haben wir bei einer Autoausstellung Motorräder ausgestellt, und im Motorradgeschäft war der Andrang ebenfalls beachtlich.
Aber bei den Übersee-Rennen ist meine Anwesenheit als Teammanager nicht unbedingt erforderlich. Mein Bruder Jochen kann dort die administrativen Dinge erledigen, wie er es in Europa am Donnerstag und Freitag bis zu meinem Eintreffen macht. Am Wochenende bei den Europa-Rennen erledige ich das, dazu kümmere ich mich auch um die Teamgäste, die uns am Samstag und Sonntag bei den WM-Rennen besuchen.
Ausserdem habe ich noch ein paar neue Aufgaben erhalten, seit ich Ende März als neuntes Mitglied in das IRTA-Komitee aufgenommen wurde, als einziger Vertreter für die zwei kleinen Klassen. In dieser Position mache ich zum Beispiel für mehr Trainingszeit am Freitag und Samstag stark.
Stefan Bradl hat bei den ersten zwei Rennen einen achten und vierten Platz erreicht. Das lag etwas unter unseren Erwartungen, aber es ist eine klare Steigerung zu erkennen.
Von unserem 250-ccm-Piloten Vladimir Leonov haben wir bei den ersten WM-Läufen nicht viel erwartet. Er fährt er die dritte Saison Rennen, die erste auf einem Zweitakter. Wir dachten, er wäre erst in der zweiten Saisonhälfte fähig, WM-Punkte zu holen. Dass er jetzt in Motegi bereits den ersten ergattert hat, war mit etwas Glück verbunden, ist aber trotzdem erfreulich. Bei den 250ern sind wegen der geringen Teilnehmerzahl unter gewissen Umständen leichter Punkte zu holen als in der 125er-Klasse.
Natürlich interessieren wir uns bereits für die neue Moto2-Klasse. Da wir im Gegensatz zu 2008 wieder einen 250-ccm-Piloten einsetzen, werden wir bei der IRTA 2010 sicher einen oder zwei Plätze für die neue Klasse erhalten. Jetzt warten wir auf das genaue Reglement und die Konzepte der Dorna. Dann werden wir mit der genaueren Planung beginnen und Gespräche mit den Sponsoren führen.
Stefan Kiefer (43) betreibt in Idar-Oberstein mit Bruder Jochen ein Motorradgeschäft (Suzuki und Yamaha). Seit 1998 besitzen die Brüder auch ein Racing Team. Es begann in der IDM 250 mit Christian Gemmel. Erstes Highlight: IDM-Titel 2002 mit Gemmel. Der Schritt in die 250er-WM war die logische Folge. Bestes GP-Ergebnis 250 ccm: Platz 7 durch Anthony West auf dem Sachsenring 2006. Wegen der geringen Erfolgsaussichten und der hohen Kosten in der 250er-Klasse erfolgte für 2008 der Wechsel in die 125er-WM. Die grössten 125-ccm-Erfolge: GP-Siege durch Stefan Bradl in Brünn und Motegi. Für 2009 kam mit Viessmann ein neuer Hauptsponsor an Bord. Ausserdem bestreitet der Russe Vladimir Leonov (22) für das Viessmann Kiefer Team auf Aprilia die 250er-WM.
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MOTOGP 125 CCM © Kiefer | |
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Interesse an Moto2-Klasse
Von Stefan Kiefer | 02.05.09-13:20 |
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