Der hohe Gast ist kein Geringerer als der französische Premierminister Francois Fillon. Und der wurde 1954 in Le Mans geboren und ist trotz seines politischen Aufstieges immer noch Motorsport-Fan geblieben. Er gehörte von frühester Jugend an zu den Mitgliedern in Frankreichs bedeutendsten Motorsport-Club, dem ACO.
Auch als Ehrenstarter war er bei den 24 Stunden schon aktiv.
In seiner politischen Laufbahn war er Arbeitsminister und leitete das Ministerium für Bildung und Forschung, bevor er 2007 von Staatschef Nicolas Sarkozy zum Premierminister ernannt wurde.
Nun gönnte sich der Politiker ein kleines Zuckerchen, auf Einladung von Peugeot drehte er auf dem Bugatti-Circuit in Le Mans einige Runden im Peugeot 908 HDI FAP, dem Siegerwagen der 24 Stunden von Le Mans 2009. Erst wurde er auf dem Beifahrersitz von Stéphane Sarrazin über den Kurs chauffiert, bevor er selbst für zehn Umläufe das Steuer in die Hand nahm. Dem Vernehmen nach hat sich Fillon beachtlich aus der Affäre gezogen.
Es ist zu hoffen, dass ihm niemand daraus eine echte Affäre dreht, denn pro-Motorsport eingestellte Politiker gibt es leider viel zu selten. Jedenfalls wäre eine solche Aktion in Deutschland undenkbar, von den regelmässigen Rennteilnahmen eines Lord Drayson ganz zu schweigen.
Der damalige deutsche Bundespräsident Gustav Heinemann liess sich zwar 1973 von Willi Kauhsen im Porsche 917 um die (damals teilweise schneebedeckte) Nürburgring-Nordschleife fahren, doch waren seinerzeit keine Fotos gestattet, die das Staatsoberhaupt im Auto zeigten.